Wer sich ein freistehendes Einfamilienhaus mit eigenem Garten wünscht, kann entweder neu bauen oder ein Haus kaufen. Welche Variante ist die bessere? Das lässt sich pauschal nicht beantworten, sondern hängt von mehreren Faktoren ab. Eine kleine Entscheidungshilfe für Hausbesitzer in spe.
Ein Haus mit Garten – das wünschen sich viele Deutsche. Und seit Ausbruch der Corona-Pandemie erweist sich diese Wohnform als noch gefragter. Um diesem Traum vom eigenen Heim zu verwirklichen, gibt es zwei Optionen: Ein Haus neu bauen oder ein Haus aus dem Bestand kaufen und je nach finanziellen Möglichkeiten an die individuellen Bedürfnisse anpassen und umbauen. Welche Variante die bessere ist, hängt von diversen Faktoren ab. Die wichtigsten Punkte zur Entscheidungsfindung im Überblick.
Umzug: Der Hausbau zieht sich oftmals länger hin als ein Hauskauf
Ein Haus zu bauen kostet in der Regel viel Zeit – selbst dann, wenn die Wahl auf ein Fertighaus fällt. Der Grund: Je nachdem, wie das Grundstück erschlossen ist, kann es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis überhaupt mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. So sind bei noch nicht erschlossenen Grundstücken beispielsweise noch die Arbeiten rund um die Erschließung zu berücksichtigen, bei konventioneller Bauweise verlängern Trockenzeiten und ungünstige Wetterbedingungen oftmals die Bauphase. Alles in allem kann es von der ersten Idee bis zum Einzug gut und gerne bis zu zwei Jahre dauern. Wer also schnell in die eigenen vier Wände ziehen will oder muss, wäre mit einem Hauskauf möglicherweise besser bedient – vorausgesetzt, das Haus muss nicht aufwändig umgebaut und saniert werden.
Belastbarkeit: Häuslebauer brauchen oftmals starke Nerven
Beim Hausbau läuft nicht immer alles nach Plan und es sind jede Menge Entscheidungen zu treffen: Wo auf dem Grundstück soll das Haus stehen, wie soll es aussehen, welche Lichtschalter, welche Fensterrahmen sollen es sein? Diese und zig weitere Fragen gilt es zu klären. Wer schnell in Stress gerät, sollte sich daher gut überlegen, ob der Hauskauf nicht doch die bessere Alternative ist, da in der Regel weniger und auch nicht so weitreichende Entscheidungen zu fällen sind. Wurde vor dem Kauf eine Begutachtung durch einen Sachverständigen vorgenommen, ist bei dieser Variante eher selten mit unliebsamen Überraschungen zu rechnen, die den Einzug verzögern.
Wohnwünsche: Individuelle Gestaltung ist eher beim Hausbau möglich
Wer keine sehr spezifischen Vorstellungen von seinem Eigenheim hat, kann mit dem Hauskauf wenig falsch machen. Schwieriger wird es hingegen, wenn Hausbesitzer in spe sehr konkrete Vorstellungen von ihrem Traumhaus haben. Das könnte beispielsweise der Fall sein, wenn Mehrgenerationenwohnen angedacht ist oder eine größere Familie auf der Suche nach einem Haus mit Möglichkeit zum Arbeiten im Home Office sucht. Dann kann ein Neubau die bessere Wahl sein, da der Grundriss bei Häusern aus dem Bestand oftmals nicht passt oder nur mit großem Aufwand angepasst werden kann. Je nach Budget kann entweder ein Architekt mit der Planung eines individuellen Entwurfs beauftragt werden. Oder die Wahl fällt auf einen Hausanbieter, der ein passendes standardisiertes Haus im Programm hat oder einen bestehenden Entwurf individuell auf die Bedürfnisse zuschneidet.
Lage: Grundstücke für Neubauten liegen nicht immer zentral
Wer ein Haus bauen will, ist auf ein freies Grundstück angewiesen. Diese befinden sich überwiegend eher in Neubaugebieten, die nicht immer zentral gelegen sind. Wer eine gewachsene Umgebung und eine zentralere Lage bevorzugt, dürfte daher eher mit dem Kauf eines Hauses gut bedient sein. Mit einer Portion Glück lässt sich in schönen Wohngegenden jedoch auch ein Grundstück mit Altbestand ergattern, der abgerissen werden kann. Dann wäre auch der Hausbau eine Option für alle, die eine zentralere Lage bevorzugen. Allerdings ist diese Variante teurer als der Hausbau auf einem freien Grundstück. In unserem Portal finden Sie vielleicht gleich Ihre Traumimmobilie!
Kosten: Neubauten sind teurer, aber auch energiesparender
Wer einen Neubau plant, muss in der Regel tiefer in die Tasche greifen als beim Hauskauf. Dafür besteht aber die Möglichkeit, das Haus von Anfang an mit einem hohen energetischen Standard zu planen, was die laufenden Betriebskosten deutlich reduziert. Bei Häusern aus dem Bestand ist es oftmals teurer, einen besseren energetischen Standard zu erreichen.
Wichtig zu wissen:
Viele Bauherren nehmen sich vor, beim Hausbau selbst mit anzupacken, um Kosten zu sparen. Das kann für handwerklich sehr Begabte mit geregelten Arbeitszeiten eine Option sein. Oftmals überschätzen Bauherren jedoch ihre Fähigkeiten und ihr Zeitbudget. Bei dieser Frage sollte daher eine ehrliche Selbsteinschätzung erfolgen, um hohe Zusatzkosten durch das nachträgliche Beauftragen von Handwerkern zu vermeiden.
Fazit: Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abwägen
Die genannten Punkte zeigen, dass es viele Argumente für und gegen den Hausbau beziehungsweise Hauskauf gibt. Für künftige Bauherren kann es durchaus sinnvoll sein, nicht nur nach freien Grundstücken, sondern auch nach Häusern aus dem Bestand Ausschau zu halten. Umgekehrt ist es etwas schwieriger, da ein Hausbau nicht für jeden die richtige Wahl ist.